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Austerlitz (gare d') - der Austerlitzbahnhof _
La Commune - die (Pariser) Kommune
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Pyramides - die Pyramiden
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_ Rois de France (en cours) - die Könige von Frankreich (noch im Aufbau)
_ Sébastopol (boulevard de) - der Boulevard
_ Templiers - der Templerorden
Austerlitz (gare d') - der Austerlitz-Bahnhof : Der Name des Bahnhofs erinnert an den Sieg Napoleons über die österreichisch-russische Armee unter dem Kommando der Kaiser Franz der II. und Alexander der I. im Jahr 1805. Napoleon wandte sich vor der Schlacht mit folgenden Worten an seine Soldaten : "mein Volk wird euch freudig wiedersehen und wenn ihr sagt : ich war in Austerlitz dabei so wird man euch antworten : tapferer Mann". Der Ort Austerlitz, tschechisch Slavkov liegt in Mähren (Slovakei).

La Commune - die Pariser Kommune : unmittelbar nach der Niederlage Frankreichs im Krieg von 1870 gegen Deutschland übernahm eine Arbeiterregierung von März bis Mai 1871 in Paris die Macht und erhielt den Namen "Pariser Kommune. Die tieferen Gründe dieses Aufstandes liegen in der schnellen Zunahme der Zahl der Arbeiter und in der Entwicklung der sozialistischen Bewegung dank der neuen gewerkschaftlichen Freiheiten. Die unmittelbaren Ursachen lagen in der Not und in den Enttäuschungen der Pariser im schwierigen Winter 1870-1871. Die Leiden der Belagerung der Stadt durch die Preußen, der Mangel an Nahrung und Heizung, die Beschießung der Stadt, die Parade der siegreichen deutschen Armee auf Champs-Elysées provozieren ein Klima der Verzweiflung und des patriotischen Zorns. Nach der Unterzeichnung eines Waffenstillstand mit Deutschland wurde eine stark konservative und friedenswillige Nationalversammlung gewählt, die zunächst in Bordeaux, dann in Versailles zusammenkam, was die Bevölkerung von Paris immer stärker vom Rest Frankreichs isolierte.

Empört über den Beschluss der Nationalversammlung, dass Mieten und Schulden ohne Rücksicht auf die schwierigen Umstände zu zahlen seien, erhebt sich das Volk von Paris am 18. März. Daraufhin verlässt Thiers als Chef der provisorischen Regierung die Stadt. Die Aufständischen (Bürger des Montmartre, des Faubourg Saint-Antoine und von Belleville) wählen nun eine kommunale Versammlung, die sich "Commune de Paris" nennt und sich ebenfalls als Regierung des ganzen Landes ansieht. In Anspruch genommen durch den Kampf gegen die Truppen der Regierung in Versailles und geschwächt durch inneren politischen Streit, setzt die Kommune begrenzte Reformen durch (Trennung von Kirche und Staat, Schulpflicht und kostenloser Unterricht, Emanzipation der Frauen). Da sie aber gegen eine Volksvertretung steht, in der die tiefe Friedenssehnsucht des breiten Landes zum Ausdruck kommt, blieb der Pariser Aufstand unverstanden.

Die Kämpfe zwischen den regulären, durch 60 000 von Bismarck vorzeitig freigelassene Kriegsgefangene verstärkten, Truppen von Versailles begannen Anfang April und endeten in der "semaine sanglante" (blutige Woche) vom 21. bis 28. Mai : auf die Erschießungen der Versailler, die 20 000 Tote unter den Aufständischen zur Folge hatten, antworteten die Kommunarden mit Geiselerschießungen und dem Brand mehrerer Baudenkmäler, unter ihnen die Tuilerien und das Hôtel de Ville (Rathaus). Zu den letzten Kämpfe kam es am 28. Mai am Friedhof Père-Lachaise. Die anschließende rücksichtslose Repression (38 000 Verhaftungen, 7 500 Personen die überwiegend nach Neu-Kaledonien verbannt wurden) beraubte die revolutionäre Bewegung Frankreichs für lange Zeit ihrer führenden Köpfe, trotz der Amnestiegesetze von 1880.
(Internet-Sites zur Pariser Kommune : www, www)

Pyramides die Pyramiden : seit 1802, tragen der Platz und die Straße (mit ihr die Metrostation) den Namen "place, rue (métro) des Pyramides" in Erinnerung an den Sieg des jungen Napoleon 1798 gegen die Mamelucken während seines Ägyptenfeldzuges. Die Schlacht fand am Nilufer zwischen den Pyramiden nahe Kairos und dem befestigten Ort von Embaveh statt.

Sébastopol (Boulevard de) : Der Boulevard ist einer der Straßendurchbrüche Hausmanns und erhielt seinen heutigen Namen 1855 in Erinnerung an den französisch-britischen Sieg gegen die Russen während des Krimkrieges von 1854-55. Die ukrainische Stadt im Süden der Krim am schwarzen Meer wurde 14 Monate lang belagert. Der Krimkrieg entstand aus der Rivalität Englands und Russlands um Einfluss im Ottomanischen Reich unter dem Vorwand eines Streits zwischen Napoleon III. und dem Zaren Nikolaus I. über den Besitz der Heiligen Stätten.

Templiers - der Templerorden : der Orden der Tempelritter wurde 1119 gegründet um die Pilger im Heiligen Land zu beschützen. Ihre strenge Regel schrieb unter anderem harte Fastenzeiten vor. Alle ihre Mäntel trugen das Wappen mit dem roten Kreuz, das zum Symbol des Ordens wurde.

Die Kriegermönche wurden dank großzügiger Stiftungen reich. So konnten sie viel Land erwerben und kultivieren. Ihr Besitz umfasste 1257 schon an die 3500 Schlösser, Burgen und Niederlassungen in 19 Provinzen, darunter in Jerusalem, Palästina, auf der Iberischen Halbinsel, in Ungarn, alles Länder der Reconquista, aber auch anderswo wie in Arles oder Nizza. Die Einkünfte aus diesem Grundbesitz ermöglichte dem Templerorden die breite Unterstützung der Päpste und Könige bei den Kreuzzügen. In Paris errichtete der Orden am Ende des 12, Jh. ein monastère (Kloster) an der rue du Temple (1242, verlängert 1851) und an der rue Vieille-du-Temple (Tempel-Straße und Alte Tempel-Straße).

Zu Beginn des 14. Jahrhunderts wollte der Papst den Templerorden mit den "Hospitaliers" (einem weiteren militärischen Orden) vereinigen, was aber der Ordensmeister Jacques de Molay ablehnte. Inzwischen hatte das lateinische Reich der Kreuzfahrer im Orient aufgehört zu existieren (Fall von Accra 1291); Die übriggebliebenen Templer hatten sich nach Frankreich zurückgezogen. Nun benutzte König Philipp der Schöne (Philippe le Bel), der immer in Geldnot war, alte weit verbreitete Verleumdungen, nahm die Tempelritter gefangen und ließ sie durch die Inquisition foltern, nachdem er ihnen ihre Reichtümer abgenommen hatte. Bei Papst Clemens V. erlangte er die Aufhebung des Ordens und die Verurteilung zur Verbrennung auf dem Scheiterhaufen (condamnation au bûcher) des Ordensmeisters Jacques de Molay im Jahr 1314.
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